Schmiede - Schlosser - Visionäre
Gräfenroda. 1816 ist Johann Heinrich Caspar Kühn sen. der erste Handwerker in Gräfenroda, der in einer Manufaktur die Herstellung von Schlosserarbeiten betreibt und mit den Bau von Turmuhren beginnt. Er wird Geschichte schreiben: Eine der ältesten Fabriken dieser Art in Thüringen öffnet ihre Pforten; eine der ältesten in Deutschland fabriziert in einem Thüringer Walddorf und läutet somit die Zeit der industriellen Blüte nicht nur hier ein, sondern auch in der umliegenden Region. Der Technik, die unseren Lebensrhythmus bestimmt, haben die Kühns Gesichter gegeben.
Die Autoren Rotraut Greßler, Ursula Schwientek und Harald Siefert legen nach mehrjähriger Recherchearbeit einen reichbebilderten Band vor, in dem durch fundierte Archivarien umfassende Uhr-, Familien- und Zeitgeschichte gebündelt sind. Es wurden über 500 Zeitmesser gefunden, die von den Kühns assortiert, gebaut, gewartet und repariert wurden. 423 Standorte wurden ausfindig gemacht. Sie sind visuell in ca. 675 Bildern und in Texten von Auskunftsgebern, Uhrenthusiasten und Zeitzeugen vereint und bilden somit ein Ensemble, das in seiner Signifikanz ein wirtschaftlich-kulturhistorisches Zeugnis der besonderen Dichte darstellt.